Wie bereits in der Anleitung „Überprüfung der richtigen Funktion einer Wägezelle - Test mit digitalem Multimeter“ erläutet, ist die Genauigkeit eine der wichtigsten Eigenschaften der Wägezelle.
In einem Wägesystem kann es zu Anomalien und Fehlfunktionen kommen, daher ist der Möglichkeit, das Problem rasch ausfinding zu machen, von grundlegender Bedeutung.
Zur richtigen Kontrolle aller Funktionen können wir verschiedene Diagnosefunktionen nutzen, die in den mit den Wägezellen verbundenen Wägeindikatoren un Wägetransmittern von LAUMAS integriert sind.
Was kann mit der Diagnosefunktion überwacht werden, sowohl über das Instrument als auch per Fernüberwachung über die SPS?
Zuerst muss man zwischen den in ein- und mehrkanaligen Instrumenten vorhandenen Funktionen unterscheiden.
Einkanalige Instrumente sind so aufgebaut, dass der eingebaute Konverter nur einen Eingangskanal erfassen kann. Die erhobenen Informationen beziehen sich daher nur auf einen einzigen Sensor.
Wenn eine Wägezelle an ein einkanaliges Instrument angeschlossen wird, ist dieses imstande, Fehler in der Verbindung zwischen der einzelnen Wägezelle und dem Instrument korrekt zu erkennen.
Wenn mehrere Zellen parallel an das einkanalige Gerät angeschlossen sind, verliert die Diagnosefunktion ihre Präzision: das einkanalige Instrument ist imstande, eine Fehlfunktion des Wägesystems zu erkennen, kann jedoch nicht angeben, welche spezifische Wägezelle von der Anomalie betroffen ist.
Aufgrund des Parallelanschlusses an einem einzigen Messkanal ist es auch möglich, dass das Instrument keine Anomalie meldet.
Bei einkanaligen Instrumenten kann im Menüeintrag „TEST“ in Echtzeit der Spannungswert abgelesen werden, d. h. der Messwert des Signals in mV, den das Instrument am Eingang erkennt, während es in Betrieb ist.
Dies ist sehr hilfreich, um anomale Werte zu erkennen, die darauf hinweisen könnten, dass die Wägezelle nicht korrekt funktioniert.
Mehrkanalige Instrumenten (wie die Wägetransmitter TLM8 und TLB4 und der intelligente Anschlusskasten CLM8) verfügen über einen analog-digitalen Konverter, der es ermöglicht, für jeden Eingangskanal einen digitalen Wert zu erhalten.
Auch hier ist di Funktion der Echtanzeige des Signalmesswerts in mV, also des Spannungswerts, verfügbar, aber im Unterschied zu einkanaligen Instrumenten wird dieser für jede Wägezelle angezeigt.
Der mehrere Wägezellen an ihrem spezifischen Eingang and das mehrkanalige Instrument angeschlossen werden können, stehen auch weitere Diagnosefunktionen zur Verfügung, die im Vergleich zu jenen eines einkanaligen Instruments für zusätzliche Präzision sorgen.
Diese erweiterten Diagnosefunktionen erleichtern die Überwachung und Steuerung des Prozesses, denn sie ermöglichen:
Zuerst müssen die Wägezellen an den mehrkanaligen Wägetransmitter oder den intelligenten Anschlusskasten CLM8 angeschlossen und das Instrument eingeschaltet werden.
Da die Möglichkeit besteht, zu erfassen, was auf jedem einzelnen Kanal passiert, können die Signale der einzelnen Eingangskanäle beim Einschalten überwacht werden.
Diese Art der Überwachung ermöglicht das Erkennen von Fehlfunktionen, Störungen und Fehlern bei den einzelnen Kanälen und es kann festgestellt werden, welche Zelle vom Problem betroffen ist. Dies kann uf 2 Arten geschehen:
1- Automatische Suche.
Wenn diese Funktion aktiviert ist, wird jeder einzige Kanal bei jedem Einschalten des Instruments automatisch von diesem durchsucht und es wird festgestellt, mit welchem Kanal jede Zelle tatsächlich verbunden ist. Zur Berechnung des Gewichts werden nur die aktivierten Zellen verwendet.
2 - Manuelle Auswahl der Kanäle und Speichern der Konfiguration.
Mit dieser Funktion bestimmt der Benutzer, welche Kanäle im Instrument tatsächlich aktiviert sind, und die Konfiguration kann dauerhaft gespeichert werden.
Dadurch erfasst das Instrument bei jedem Einschalten, ob die ausgewählten Kanäle tatsächlich noch aktiviert sind, und gibt eine Fehlermeldung aus, wenn eine Wägezelle nicht mehr angeschlossen erscheint.
Display das die 6 aktiven Kanäle zeigt. Kanal 7 und 8 sind ausgeschaltet/deaktiviert.
Wie wird die manuelle Auswahl der Kanäle aktiviert?
Wählen Sie im Menü „CALIB“den Eintrag „SEL CH“ aus und drücken Sie auf ENTER.
Auf dem Display des Wägetransmitters erscheint eine Anzeige mit der tatsächlichen Anzahl der angeschlossenen Wägezellen.
Wenn die Anzahl übereinstimmt, drücken Sie erneut auf ENTER, um die vorgenommene Auswahl dauerhaft zu speichern.
Wenn die Einstellung gespeichert wurde und bei einer der angeschlossenen Wägezellen ein Fehler auftritt, erscheint die Meldung ERCEL auf dem Display, gefolgt von einer Nummer, die die genaue Position der schadhaften Wägezelle angibt.
Die Funktionen finden Sie im Menü „TEST“ unter dem Eintrag „DIAG“.
Dank dieser Funktion ist der Benutzer jederzeit in der Lage anzuzeigen und zu kontrollieren, wie das auf der Waage befindliche Gewicht zwischen den verschiedenen Wägezellen verteilt wird und wie sich diese Verteilung ändert, wenn das Gewicht oder die Position der Objekte geändert werden.
Gewichtsverteilung in Prozent auf aktive Kanäle
Durch Nutzung dieser Informationen können einige anomale Zustände erkannt werden, sowohl bei der Überwachung des Nullwerts, als auch bei der Überwachung anderer Werte als Null.
ÜBERWACHUNG DER GEWICHTSVERTEILUNG BEI KALIBRIERTEM NULLWERT
Das System speichert die Art der Gewichtsverteilung auf den verschiedenen Wägezellen beim Nullwert, d. h. wenn sich kein Gewicht auf der Waage befindet.
Nach dem Entladen der Waage kann die Nulldiagnose aktiviert werden. Stellen Sie dazu im Menü DIAG den Eintrag AUT 0 auf YES und drücken Sie auf ENTER.
Wenn die Gewichtsverteilung beim Nullwert während des Betriebs des Systems vom gespeicherten Wert abweicht, erscheint die Fehlermeldung ERDIAG auf dem Instrument.
ÜBERWACHUNG DER GEWICHTSVERTEILUNG BEI ANDEREN WERTEN ALS NULL
Derselbe Alarmtyp kann auch für andere Gewichtswerte als Null eingestellt werden. Diese Funktion nennt sich „Diagnose der Lastverteilung“.
Sie ist hilfreich, um mechanische Probleme bei Systemen zu erkennen, bei denen die Gewichtsverteilung im Behälter immer gleich ist, z. B. bei Flüssigkeiten.
Flüssigkeiten füllen normalerweise den gesamten Raum im Behälter aus, in den sie gefüllt werden (z. B. Silos), und die Verteilung auf jede Wägezelle ist immer gleich.
Dank der Diagnosefunktion der Lastverteilung ist es möglich, den Vollausschlag in Messintervalle zu unterteilen und jeden einzelnen Teil der Beladung zu speichern.
Sobald alle Teile gespeichert wurden, vergleicht das System die Verteilung der Last auf die Zellen mit dem erfassten eingehenden Gewicht in diesen Intervallen, um das Vorliegen eventueller Fehler zu melden.
Im Menü EVENT sind unter dem Eintrag DIS EV die letzten 50 vom System registrierten Ereignisse gespeichert.
Das Ereignisregister liefert zusätzliche Daten und Informationen über: Gewichtsfehler, durchgeführte Kalibrierungen und vorgenommene Entzerrungen.
Es ist sehr hilfreich für den technischen Kundendienst.
Wenn ein Fehler auftritt und dessen Herkunft nicht ausfindig gemacht werden kann, ist es möglich, diese Informationen zu nutzten, um das Problem rasch zu beheben.